Sauerstoff-Langzeittherapie – Wann und wie?
Wann wird für Lungenpatienten eine Therapie mit Langzeitsauerstoff erforderlich und was ist für den Betroffenen dann zu beachten? Darüber wird Prof. Dr. Susanne Lang, Chefärztin am SRH Waldklinikum Gera, auf dem Symposium Lunge 2009 aufklären, das am 3.10. in Hattingen für Patienten stattfindet.
Zusammenfassung des Vortrags von Prof. Dr. Susanne Lang, Chefärztin an der Medizinischen Klinik II am SRH Waldklinikum Gera zum Thema „Notwendigkeit der Verordnung der Sauerstoff-Langzeittherapie und Umsetzung der Therapie durch den Patienten“:
Sauerstoff steht am Beginn jedes Lebens und ist so wichtig wie Essen und Trinken. Um eine ausreichende Versorgung des menschlichen Organismus mit Sauerstoff zu gewährleisten müssen verschiedene Organsysteme – Lunge, Herz, Kreislauf, Muskulatur – zusammenarbeiten. Bei einem chronischen Sauerstoffmangel durch Erkrankungen der Atemwege oder der Lunge müssen Herz und Kreislauf versuchen, den Mangel auszugleichen. Die Muskulatur arbeitet dann so zusagen „auf Sparflamme“. Längerfristig führt dies zu einer Überlastung des Herzens, zu einer verminderten körperlichen Leistungsfähigkeit und verringerten Lebensqualität sowie zu einer verkürzten Lebenserwartung. Deshalb ist die Sauerstoff-Langzeittherapie so wichtig für Patienten, die einen chronischen, d.h. lang anhaltenden Mangel an Sauerstoff haben. Wenn ein Mangel nur vorübergehend besteht, z.B. bei einer Lungenentzündung oder bei einer vorübergehenden Verschlechterung der Lungenkrankheit (z.B. Exazerbation bei COPD), ist es demgegenüber nicht sinnvoll, sofort eine Langzeitbehandlung mit Sauerstoff einzuleiten.
Wenn Sauerstoff verordnet wird, muss gemessen werden, wie niedrig der Sauerstoffgehalt im Blut ohne zusätzliche Gabe von Sauerstoff ist und wie stark der Sauerstoffgehalt im Blut durch Sauerstoffgabe ansteigt. So lässt sich die Flussrate, die am Sauerstoffgerät eingestellt wird, bestimmen. Der Patient sollte diese Einstellung nicht selbständig verändern und die Behandlung möglichst konsequent durchführen. Es wird empfohlen die Sauerstoff-Langzeittherapie mindestens 16 Stunden am Tag (besser 24 Stunden) durchzuhalten.
Für eine effektive Umsetzung der Therapie ist es sinnvoll, dass sich Patienten möglichst gut über die Behandlung und die Geräte informieren. Dazu gehören die Pflege der Geräte, die Verwendung von sterilem Wasser (wenn nötig), wie man im Urlaub versorgt werden kann oder was man bei Flugreisen beachten muss. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Patient, Krankenhausarzt und Hausarzt oder Lungenarzt ist wichtig und wird von Patientenselbsthilfegruppen unterstützt.